Wahlprogramm zur Kommunalwahl am 6. März 2016

Für den Wechsel – Für Mörfelden-Walldorf

Wer sind die Freien Wähler Mörfelden-Walldorf?

Wir haben nicht zu jedem Thema eine parteipolitisch vorgefertigte Meinung. Wir verstehen uns vielmehr als echte Vertreter aller Bürgerinnen und Bürger Mörfelden-Walldorfs. Mit Ihnen möchten wir ein ausgewogenes Meinungsbild erarbeiten.

Dazu dienen auch die regelmäßigen offenen Gesprächsabende, zu denen alle Bürgerinnen und Bürger immer – auch nach der Wahl – herzlich eingeladen sind.

Unser Angebot richtet sich auch an alle, die Ihr Vertrauen in die Politik verloren haben. Wir verstehen uns als Chance für eine neue verständliche Politik in Mörfelden-Walldorf.

Warum sind auch wir so unzufrieden mit der politischen Situation in Mörfelden-Walldorf.

  • Die Bürgerinnen und Bürger werden oftmals vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie werden häufig übergangen und von der Mitgestaltung ausgeschlossen.
  • Wir vermissen klare Kommunikation, Transparenz und ein wirkliches Miteinander.
  • Das politische Handeln ist schwer nachzuvollziehen, eine Fachkompetenz der Entscheidungsträger ist nur selten zu erkennen.
  • Entscheidungen sind parteipolitisch und ideologisch geprägt, auch mal vorbei am gesunden Menschenverstand.Wie machen wir es besser?
  • Wir wollen keine Bundes- oder Landespolitik nach Mörfelden-Walldorf tragen, wenn sie unseren kommunalen Interessen entgegensteht.
  • Verstärkte Einbeziehung von Fach- und Sachkompetenz ist der Schlüssel zum Gemeinwohl.
  • Sinnvolle Politik anderer Parteien unterstützen wir, statt sie aus Prinzip zu boykottieren.
  • Fraktionszwang ist uns fremd, wir wollen einen frischen Wind ins Stadtparlament bringen.Wir stehen für einen politischen Kulturwandel.

Was uns bewegt

Lebenswertes Mörfelden-Walldorf

Mörfelden-Walldorf hat sich in eine Schlafstadt verwandelt.

Wir brauchen wieder Leben in den Kernbereichen von Mörfelden und Walldorf! Wir werden Attraktivität zurückbringen, damit es sich wieder lohnt, Geschäfte zu betreiben.

Oberste Priorität hat hierbei das Vorantreiben des Schulneubaus der Waldenser Schule! Denn nur nachdem die Schule fertig gestellt ist kann der geplante Neuentwurf des Ortskerns von Walldorf erfolgen und dieser Bereich gestaltet und erschlossen werden. Wir würden uns nicht auf den Abriss der Halle des Waldenserhofs festlegen. Die Halle hat Potenzial und könnte nach einer „liebevollen“ Sanierung ein wichtiger Baustein im Freizeitangebot Walldorfs werden und so gemeinsam mit der Gaststätte „Waldenserhof“ zur Belebung eines Ortskerns beitragen. Die Stadt besitzt genügend Grundstücke rund um den Waldenserhof, um einen neuen Ortskern inkl. der Halle zu entwickeln. Die Halle hat auch eine optimale Größe für Kulturveranstaltungen, die zur Größe des Stadtteils passt.

Wir wollen wieder Geschäfte ansiedeln, die für eine bessere Lebensqualität stehen. Bedarfsgerechte Öffnungszeiten auch für Arbeitnehmer sind eine Möglichkeit, neue Kundschaft zu gewinnen. Die Stadtbüros gehen hier mit gutem Beispiel voran.

Wir werden eine Onlineplattform schaffen, auf der sich alle örtlichen Einzelhändler registrieren können und so ihre Produkte auf einem virtuellen Marktplatz verkaufen können. Viele Mitbürger erfahren über diese Plattform, welches tolle Angebot es vor Ort gibt – Lieferung am gleichen Tag – oder der Artikel liegt zur Abholung bereit. Somit fördern wir den Einzelhandel und zeigen eine Alternative zu mächtigen Konzernen wie Amazon.

Wir sprechen uns gegen die Neuansiedlung von Spielhallen und Wettbüros in den Innenstädten aus. Die Ausweisung von erlaubten Bereichen sollte per Satzung ausschließlich in Gewerbegebieten erfolgen.

Neue Sicherheitskonzepte müssen in Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt erarbeitet werden. Diebstähle und Vandalismus sind ein ernstzunehmendes Problem. Gerade die aktuelle Situation am Tizianplatz ist nicht haltbar. Durch eine wahrnehmbare Präsenz der Ordnungshüter wird die Sicherheit an Brennpunkten erhöht. Auch die Kontrolle von Shops, z.B. auf Umgehung des Dosenpfandes durch Importware, muss regelmäßig erfolgen, um faire Bedingungen für alle zu gewährleisten und Verantwortung für die Umwelt zu übernehmen.

Aufgrund der zunehmenden Lärmbelastung durch Straße, Zug und Flugzeug wollen wir einen Lärmaktionsplan für Mörfelden-Walldorf, der den Namen verdient hat. Dieser muss mit einer deutlichen Lärmreduktion trotz steigender Zug-, Flugzeug- und Autobewegungen einhergehen.

Eine Unterscheidung zwischen “gutem” und “schlechtem” Lärm gibt es bei uns nicht.

Wir werden uns für Schallschutzmaßnahmen im Rahmen der Flughafenerweiterung, der ICE Neubautrasse entlang der A5, der Autobahn selbst und der bestehenden Riedbahn Strecke einsetzen.

Der Schwerlastverkehr durch Mörfelden muss gestoppt und durch eine Umgehungsstraße umgeleitet werden.

Eine erneute Ausweitung von Tempo-30-Zonen darf es nur in begründeten Fällen (z.B. vor Kindergärten/Schulen) geben. Insbesondere Pendler werden durch zusätzliche Verkehrshindernisse belastet. Die sicher ausgebauten Hauptverkehrsadern müssen weiterhin den Verkehrsstrom mit Tempo 50 ein- und ausleiten. Eine Gleichmachung aller Straßen führt zu erhöhtem Verkehrsaufkommen in den Nebenstraßen und verschlechtert dort die Sicherheit. Zu prüfen ist, wo zeitlich auf die Nacht begrenzte Tempo-30-Zonen weiter Lärm reduzieren können.

Die Freien Wähler regen an, die Geschwindigkeitsbegrenzung in der Farmstraße zwischen Bahnunterführung und Fachmarktzentrum zu überdenken. Die Tempo-30-Zonen in den Wohnstraßen halten wir für absolut richtig.

Der barrierefreie Zugang zum Mittelbahnsteig am Bahnhof Walldorf muss endlich realisiert werden.

Umweltschutz und der Erhalt unseres ökologischen Lebensraumes ist ein wesentlicher Bestandteil verantwortungsvollen Handelns. Es gibt keinen Bereich in unserem Leben, der nicht auch aus einer ökologischen Perspektive gesehen werden muss.

Dezentrale Stromproduktion muss weiter gefördert werden. Die BERMeG (BürgerEnergieRheinMain eG mit Sitz in Mörfelden-Walldorf) ist überregional beispielhaft für einen sinnvollen Beitrag zur Energiewende.

Dennoch muss dies mit Augenmaß betrachtet sein und es muss abgewogen werden, wo der Grenznutzen zu klein wird:

Nicht jedes öffentliche Gebäude muss in Zeiten klammer Kassen in Passivhausstandard gebaut oder saniert werden, diesbezüglich gibt es viele Abstufungsmöglichkeiten. Gerade bei denkmalgeschützten Häusern ist dies schwierig und oft einfach zu teuer.

Ein vernünftiges Augenmaß bedeutet, dass im Einzelfall Bäume fallen und durch Neupflanzungen ersetzt werden können. Bäume, die an der B44 für einen Radweg gefällt werden sind nicht weniger Wert als Bäume in Schulhöfen!

Am Walldorfer Bahnhof war dies weitsichtig – an der Waldenser Schule sind die ehrwürdigen Bäume, die für sehr viel Geld ohne „Anwachsgarantie“ umgesetzt werden sollen, Sinnbild grüner Blockadepolitik. Die geplanten Investitionsmittel des Kreises für die Waldenser und die Wilhelm Arnould Schule aber wurden zumindest mal für dieses Jahr für die Nachfinanzierung der Sanierung von mehreren Parkplätzen (u.a. am Kreiskrankenhaus) verwendet. Unglaublich!

Wir haben hervorragende Freizeitmöglichkeiten, um die uns andere Kommunen beneiden.

Der Badesee und das Freibad sind überregional bekannte Anziehungspunkte und bieten allen Altersgruppen ein attraktives Angebot. Um sich diese Einrichtungen weiterhin leisten zu können, sollte geprüft werden, ob z.B. durch eine Verpachtung des Badesees das Defizit reduziert werden kann. Eine Traglufthalle könnte das Waldschwimmbad winterfähig machen. Wir setzen uns für den Erhalt der Bäder und rentable Bewirtschaftungsformen ein.

Bestehende Angebote bei den Jugendzentren sind oft nicht weithin genug bekannt. Das aufwendige und sehr teuer erstellte Jugendzentrum in Mörfelden sollte auch mit Veranstaltungen deutlich besser ausgelastet werden.

Das Bürgerhaus steht noch viel zu oft leer. Hier macht das Sport- und Kulturamt bereits einen guten Job, das muss noch weiter unterstützt werden!

In der Stadt gibt es bereits einige schöne Veranstaltungen, die von den Bürgern begrüßt und genutzt werden. Wir möchten diese Kultur des Zusammenseins, der gemeinschaftlichen Aktivitäten unterstützen und fördern. Straßen- und Bürgerfeste und die Nutzung der Innenstädte für Veranstaltungen leisten einen wichtigen Beitrag zum Wohlbefinden der Einwohner und einer positiven Wahrnehmung der Stadt.

Wir begrüßen die lebhafte und vielfältige Vereinslandschaft in Mörfelden-Walldorf und sind davon überzeugt, dass Ehrenamt und Vereinstätigkeit als wichtiger Bestandteil unserer Gemeinde weiter gefördert werden muss. Unserer Ansicht nach leisten die Vereine einen wesentlichen Beitrag zur Integration neuer Bürger. Auch bei der Erziehung und Freizeitgestaltung unserer Kinder und Jugendlichen sind sie unverzichtbar.

Soziales & Gesundheit

Wir wollen den medizinischen Standard in Mörfelden-Walldorf für die Zukunft sichern. Dies kann nur gelingen, wenn wir endlich eine fachkundige Gesundheitskommission zusammenstellen, in der Vertreter der Ärzteschaft, der kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen sitzen. Wir dürfen nicht einfach zusehen, wie eine Praxis nach der anderen geschlossen wird, sondern müssen dafür sorgen, dass sowohl in Mörfelden als auch in Walldorf weiterhin die Möglichkeit bestehen bleibt, fußläufig einen Arzt aufzusuchen.

Gerade ältere Bürger sind auf die ärztliche Versorgung angewiesen und sind häufig nicht mehr mobil.

Hierzu werden wir prüfen, inwieweit die Kommune als Träger eines Versorgungszentrums tätig sein oder alternativ eine Lösung durch private Investoren realisiert werden kann.

Ein nachhaltiger sozialer Wohnungsbau wurde über Jahrzehnte vernachlässigt. Das letzte Projekt in nennenswerter Größe wurde in den 70er Jahren realisiert. Darauffolgende Vorhaben wurden nur noch mit privaten Investoren umgesetzt und gingen somit nicht in den Eigenbestand der Stadt über.

Es sollte jetzt die niedrige Zinslage genutzt werden, um nachhaltigen kommunalen Wohnungsbau mit Bestand zu realisieren. Der Bedarf hierzu liegt nach unserer Einschätzung deutlich über 300 Wohnungen. Sozialer Wohnungsbau stellt explizit eine Ausnahme im Haushalt dar – auch unter den Bedingungen des Rettungsschirmes. Die verfehlte Siedlungspolitik der letzten Jahre muss deutlich neu ausgelegt werden. Das bedeutet, dass wir mittelfristig neue Baugebiete für Wohnbebauung ausweisen müssen.

Auch Mörfelden-Walldorf hat die Pflicht, nicht nur Flüchtlinge aufzunehmen, sondern ein nachhaltiges Konzept zur Integration zu erstellen. Hier wollen wir aktiv mit den Bewohnern von Mörfelden-Walldorf in den Dialog einsteigen um geeignete Standorte für dauerhafte Unterkünfte zu erarbeiten und ein friedliches Zusammenleben durch volle Eingliederung in den sozialen Alltag zu gewährleisten.

Etwaige Ängste und Vorurteile dürfen erst gar nicht entstehen! Dies werden wir durch regelmäßige Aufklärungsveranstaltungen und interkulturelles Beisammensein erreichen. Bei uns werden sie nicht vor vollendete Tatsachen gestellt, sondern transparent informiert.

Die ehrenamtliche Unterstützung unserer Bürger ist überwältigend. Leider wird dieses Engagement von der Stadt nicht ausreichend unterstützt. Wir werden diese Situation ändern.

Im Jahr 2016 rechnet Mörfelden-Walldorf mit mindestens 400 neuen Flüchtlingen. Die Anzahl der Flüchtlinge, die bis Ende des Jahres 2016 aufzunehmen sein werden stellt uns vor große Herausforderungen. Um unsere neuen Mitbürger auf ganzer Linie zu integrieren, brauchen wir neben den ehrenamtlichen Aktiven eine zentrale städtische Koordination. Das Integrationsbüro muss gestärkt sowie aus dem Sport- und Kulturamt herausgelöst und dem Sozialamt zugeordnet werden.

Wir wollen ein gutes Leben für Kinder, Familien, Junge und Alte.

Es muss aufhören, dass die Kinderbetreuungskosten ewig dafür herhalten müssen, die finanziellen Probleme der Stadt zu rechtfertigen. Die Herausforderungen sind für uns in Mörfelden-Walldorf nicht höher als in den umliegenden Kommunen – im Gegenteil: Der Anteil der Kinder unter sechs Jahren ist geringer als im Kreis oder in Hessen.

Ja, die Kinder sind uns teuer – aber eben lieb und teuer – und sie sind unser ALLER Zukunft.

Eltern brauchen flexiblere Betreuungsmöglichkeiten ohne Hürden, um mehr Zeit für sich, ihre Arbeit und soziales Engagement zu haben.

Die jährliche Erhöhung der KiTa-Gebühren muss ein Ende haben. Die Absenkung der KiTa-Betreuungsstandards auf die völlig unzureichenden Mindestanforderungen des Kinderförderungsgesetzes (KiföG) werden wir verhindern. Unsere gute Kinderbetreuung soll erhalten bleiben.

Mörfelden-Walldorf bietet bereits einiges für Jugendliche. Dazu zählen z.B. die Skateparks, Angebote des JUZ und JuKuZ. Jugendliche wünschen sich mehr interessante “Locations”, auch attraktive Treffpunkte im Freien. Mit relativ geringen finanziellen Mitteln könnten hier die Jugendlichen selbst anpacken, um solche Treffpunkte zu errichten.

Das bereits bestehende Kinder- und Jugendforum mit dem Jugendrat sollte gestärkt werden. Die Einflussmöglichkeiten sollten ausgebaut, und dessen Bekanntheitsgrad erhöht werden. Wir werden den Bedürfnissen der Jugendlichen Gehör verschaffen und ihre Wünsche ernst nehmen.

Über 20% der Mörfelden-Walldorfer sind 65 Jahre oder älter. Wir wollen sicherstellen, dass die örtlichen Einkaufsmöglichkeiten und das Gesundheitsangebot es erlauben, auch im Alter mobil, aktiv und selbstständig zu bleiben. Bei der Umgestaltung der aktiven Kernbereiche dürfen die Interessen der Senioren und der Jugendlichen nicht außen vor gelassen werden.

Genauso wichtig ist die Integration in das soziale Alltagsleben aller Generationen. Bezahlbare altersgerechte und generationenübergreifende Wohnformen sollen besonders gefördert werden.

Viele Senioren engagieren sich schon heute ehrenamtlich z.B. im Bereich der Kinderbetreuung und -förderung. Wir setzen uns für ein noch besseres Miteinander ein.

Deshalb sprechen wir uns für eine Förderung des Ehrenamtes sowie das Vereinsleben aus, hier schaffen wir bessere Schnittstellen um Jung und Alt zusammenzubringen. So profitieren wir alle generationsübergreifend.

Wirtschaftsstandort

“Die Wirtschaft muss dem Menschen dienen” (EKD Synode 2008)
“Die Wirtschaft ist kein Selbstzweck. Sie hat menschlichen Bedürfnissen und gesellschaftlichen Zielen zu dienen.” (Grundsatzprogramm DGB 1996)

Für Mörfelden-Walldorf sollte dies im selben Maße gelten. Aber wie können die Menschen profitieren, wenn die Wirtschaft hier schrumpft? Das Rhein-Main Gebiet boomt, nur leider ohne uns. Das können Freie Wähler nicht hinnehmen.

Wir werden das ändern: Die Wirtschaftsförderung muss gestärkt und die Negativ-Banner an den zentralen Stellen der Stadt entfernt werden.

Die generelle Blockadepolitik gegen die größten Arbeitgeber unserer Region muss ein Ende haben, Schluss mit der Geldverschwendung, den Flughafen zu verklagen. Der Bau des dritten Terminals ist beschlossen und der Spatenstich vollzogen!

Wir werden einen neuen Weg einschlagen, um als Gemeinde von dem beschlossenen Flughafenausbau zu profitieren. Wir wollen auf den Flughafenbetreiber zugehen und neues Vertrauen gewinnen, um in Zukunft nicht weiter als isolierte Gemeinde da zu stehen. Die Gemeinden Raunheim, Kelsterbach und Rüsselsheim zeigen uns, wie die gemeinsame Vermarktung von Industriegebieten in Flughafennähe funktioniert. Mit dem Bau des neuen Terminals müssen wir mit neuen Arbeitsplätzen in Mörfelden-Walldorf profitieren und damit unseren Standortvorteil nutzen!

Dringend notwendige Lärmschutzmaßnahmen sollen zusammen mit dem Flughafenbetreiber erarbeitet werden! Beispielsweise könnte der Triebwerkslaufstand mit einer Schallschutzwand versehen werden.

Nur wenn wir wieder Vertrauen und ein konstruktives Gesprächsklima aufbauen, können wir bei den für uns so wichtigen Entscheidungen mitbestimmen und werden nicht nur vor vollendete Tatsachen gestellt.

In Mörfelden-Walldorf liegen Gewerbeflächen brach, und das, obwohl wir in Flughafennähe und im Speckgürtel von Frankfurt leben. Diese müssen aktiv und professionell beworben werden. Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing ist Chefsache und gehört direkt zum Bürgermeister und nicht ins Bauamt. Wir sehen uns hier als Partner der Wirtschaft und setzen auf eine gute Zusammenarbeit.

Wir werden die Gewerbegebiete wieder wettbewerbsfähig machen. Indem wir unsere Standortvorteile im Rhein-Main Gebiet nutzen, steigern wir die Attraktivität durch neue Anbindungen, verbesserte Breitbandversorgung, sowie aktivem Marketing.

Zusammen mit diesen innovativen Maßnahmen werden wir den Gewerbesteuerhebesatz stufenweise senken und damit langfristig und nachhaltig mehr Gewerbesteuer einnehmen.

So werden wir neue Unternehmen gewinnen und fördern den Standort auch für bestehende Gewerbe. Weiterhin sehen wir uns als Partner der Gewerbetreibenden. In regelmäßigen Gesprächen gehen wir auf die Unternehmen zu, um auf Bedürfnisse und Anregungen einzugehen.

Die Stadtoberen dürfen nicht weiter einfach auf die Anbieter verweisen, wenn sich Gewerbetreibende über die schlechte Breitbandversorgung beschweren (z.B. nur 6 MBit/s im Gewerbegebiet Walldorf Nord). Eine funktionierende Infrastruktur auf dem aktuellen Stand der Technik ist im Interesse unserer Gemeinde und eine absolute Voraussetzung für Gewerbesteuereinnahmen.

Wir fordern die sofortige Aufnahme von Gesprächen und Beantragung von Fördermitteln aus dem Breitband-Förderprogramm des Hessischen Wirtschaftsministerium und des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (siehe http://www.breitband-in-hessen.de). Dies ist Aufgabe der Kommune!

Finanzen, Verwaltung und Selbstdarstellung

Die Stadt ist pleite, ein “Weiter so” reicht nicht aus! Die Entwicklung der letzten sieben Jahre ist erschreckend negativ:

  • Die städtische Verwaltung ist durch das Schaffen neuer Ämter und Dienststellen aufgebläht worden. Die Personalausgaben pro Einwohner liegen deutlich über dem Durchschnitt des Kreises Groß-Gerau.
  • Bei der Kinderbetreuung wurde Personal wesentlich gestrichen.
  • Wir haben viele Jahre über unsere Verhältnisse gelebt und mehr ausgegeben als eingenommen.
  • Die “Kommunalen Dispo-Schulden” (Kassenkredite) stiegen seit 2007 (Amtsantritt Herr Urhahn) auf das 10-fache.
  • Die Konsequenz: Mörfelden-Walldorf musste unter den kommunalen Rettungsschirm.
  • Eine Strategie zur nachhaltigen Verbesserung der Einnahmen ist nicht vorhanden. Es wurden einfach Steuern und Gebühren erhöht. Diese Anhebungen treffen alle.
  • Der Gewerbesteuerhebesatz wurde um 30 Prozent-Punkte angehoben. Das Ergebnis ist der Wegzug von Firmen aus Mörfelden-Walldorf in andere, attraktivere Kommunen. Allein im Jahr 2014 sind dadurch 13,5% der Arbeitsplätze in Mörfelden-Walldorf weggefallen. Die Gewerbesteuereinnahmen sinken somit trotz höherem Hebesatz.

Der politische Wechsel ist überfällig. Mit unserer Stadt muss es wieder bergauf gehen!

Das wollen die Freien Wähler umsetzen:

  • Mörfelden-Walldorf muss bei Land und Bund das maximal Mögliche einfordern. Keine faulen Kompromisse oder Deals aus parteipolitischer Rücksichtnahme!
  • Vor Ort tragen wir dazu bei, vernünftig mit den begrenzten finanziellen Mitteln umzugehen und damit das Beste für die Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.
  • Auch wenn der Handlungsspielraum durch die Auflagen des Rettungsschirms eingeschränkt ist, betrachten wir diesen als Chance, jetzt die Weichen für unsere Zukunft zu stellen. Dann werden wir finanziell schnell wieder auf eigenen Füßen stehen und uns damit Gestaltungsspielräume erarbeiten.
  • Die schädliche Erhöhung der Gewerbesteuer muss nicht nur zurückgenommen werden. Durch eine stufenweise Senkung erhöhen wir die Attraktivität unseres Standortes.
  • Das Sterben des Einzelhandels muss ein Ende haben. Der Standort muss wieder attraktiver, die Spezialisierung des Einzelhandels muss ausgebaut werden.
  • Eine interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden wird gefördert.
  • Bei der Überprüfung aller Ausgaben muss der Bürger im Mittelpunkt stehen.
  • Der “Bürgerhaushalt” in seiner jetzigen Form wird nicht genutzt. Bereits jetzt ist die Beteiligung an den „offenen Gesprächsabenden“ der Freien Wähler höher.
  • Der Posten des ersten Stadtrates sollte nicht wieder neu besetzt werden.
  • Die Verwaltung muss reformiert und Ämter zusammengelegt werden.
  • Eine Zentralisierung der Rathäuser, Feuerwehren und Bauhöfe im Bereich der Bertha-von-Suttner-Schule mit Geschäften und Gastronomie soll realisiert werden.
  • So werden innerhalb der Innenstädte Platz für Wohnungsbau geschaffen und die Attraktivität der Kernbereiche erhöht.

Ziel ist es, durch eine leistungsfähige Wirtschaft, die Einnahmenseite in Mörfelden-Walldorf nachhaltig zu steigern. Nur so stehen uns in Zukunft die finanziellen Mittel für die Gestaltung einer sozialen und lebenswerten Stadt zur Verfügung.

Der Internetauftritt www.moerfelden-walldorf.de ist in keinster Weise mehr zeitgemäß und auch technisch sehr veraltet. Informationen sind oft nur umständlich zu erreichen oder finden sich überhaupt nicht.

Beispiel: Sucht ein Neu-Bürger nach Freizeiteinrichtungen vor Ort (Freizeit & Kultur > Freizeiteinrichtungen) bekommt er die Information: “In dieser Kategorie sind keine Artikel”. Ein unhaltbarer Zustand! Keine Information darüber, dass unsere lebenswerte Stadt mitten im Grünen von Wäldern umgeben liegt und wir tolle Angebote haben, z.B. den Regionalpark Rhein-Main. Dieser findet sich erstaunlicherweise nach langem Suchen unter “Bauen & Wohnen” wieder, das verstehen wir nicht.

Der Internetauftritt ist das digitale Aushängeschild unserer Stadt. Hier präsentieren wir uns dem Rest der Welt. Dieser Informationsdienst richtet sich nicht nur an die eigenen Bürger. Potentiell zukünftige Bürger, interessierte Gewerbetreibende und Reisende möchten sich hier umfassend und unkompliziert informieren können und sollen einen hervorragenden ersten Eindruck von unserer Gemeinde erhalten.

Wir schlagen vor:

  • Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Verwaltung, interessierten Bürgern und Vereinen erstellt ein neues Konzept und liefert umfassende Inhalte. Auch unsere rüstigen Senioren können hier ihre Lebenserfahrung aus unserer Stadt einbringen.
  • Ein durchdachtes Pflegekonzept für stets aktuelle Inhalte muss erstellt werden.
  • Unsere Gewerbegebiete müssen hier richtig vermarktet werden. (vgl. Stadt Raunheim: http://airportestates.eu/)
  • Die Webseite muss tauglich für Mobilgeräte werden. (“Responsive Design”)